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letztens war mein Schatz an einem Klassentreffen. Und er erfuhr so den neuesten Tratsch. Und eins davon war, dass R. ein Alkoholproblem hat. Das hat mir sehr leid getan. Nicht dass ich davon nicht schon gewusst habe, ich habe ihn diesen Sommer mal gesehen, vormittags mit Fahne und deutlich bzw. eindeutig aufgeschwemmtem Gesicht und Bierbauch und so. Ja, wenn man gegen die 50 zu geht, zeichnet sich der Lebenswandel ab. Also war das nichts neues für mich, neu war nur, dass so offiziell darüber geredet wird. Nicht sehr schön. Denn R. hat ein eigenes Geschäft und so Gerede ist da wohl auch nicht gerade förderlich.

Meine Schwester, meine Mam und ich waren zusammen essen und im Theater diese Woche, da hab ich ihnen davon erzählt. Denn R. hat seine Lehre bei meinem Vater gemacht, wir kennen ihn daher gut.

Beide meinten einhellig: Ja was, das stimmt sicher nicht. Dummes Gerede. Der R. sei ja so was von okay. Sehr typisch für meine Familie, was uns nicht passt, stimmt einfach nicht. Ich musste sehr über diese Reaktion Lachen und meinte: Ja, ich weiss, wir haben den R. gerne. Und wollen sowas nicht hören. Aber Freunde, leider glaube ich, es ist trotzdem wahr, und es tut mir sehr leid.

Am gleichen Abend wurde klar, dass meine Mam ein Hörgerät braucht. Sie hat nur die Hälfte im Theater verstanden. Vielleicht hört man wirklich mit den Jahren nicht mehr gut, wenn man das Leben lang nur hört, was man hören will…

Vielleicht hat es damit zu tun, dass der Herbst so schön und lange war. Und vielleicht auch mit etwas anderem. Jedenfalls ist es so, dass ich es total geniesse und begrüsse, dass es endlich wieder früh dunkel wird. Und es endlich Tage gibt, die verhangen und verregnet sind. Und dass ich so fühle und darüber schreibe erstaunt mich schon ein wenig.

Über viele Jahre war ich im Winterhalbjahr immer 4-6 Wochen an der Sonne. Und fand das echt der beste Way of Life. Mit meinem jetzigen Schatz ist das nicht möglich, wegen seiner Kinder. Und schnell hab ich gemerkt, dass ohne ihn länger als ein paar Tage verreisen für mich nicht lustig ist.

So versuche ich mich also seither mich den vier Jahreszeiten hinzugeben. Genau zu fühlen, was wann für Energien spielen. Das Überschüssige im Frühjahr, die Sommerhitze und langen Tage im Sommer, die Schönheit und Melancholie im Herbst und jetzt bereits langsam aber gefühlt endlich, nach dem Reichtum von Frühling Sommer Herbst, langsam der Rückzug. Die Einkehr, das Regenerieren.

Und da, ich wenn die Sonne scheint, meine Freizeit wann immer möglich im Freien verbringe, bis diese untergeht und auch der Abendhimmel dunkel ist, wärmt es mir jetzt echt das Herz, drinnen zu sein. In Ruhe ein bisschen abhängen zu können. Das kuschlige herzwärm Gefühl, das ich dabei empfinde ist wirklich fast (oder ganz? Da muss ich noch genau darüber sinnen, es ist zu neu für mich, so neu, dass ich dem noch nicht ganz traue) gleichwertig wie dem, wenn nach einem Winter wieder die Frühlingssonne wärmt.

Und wenn ich, nach genaueren Betrachtung und längerer Beobachtungszeit zum Schluss kommen werde, dass es wirklich ganz gleichwertig ist, welch Gewinn an Lebensfreude das doch wäre.

edit: und vielleicht ist es nur der Trotz. Dass es mir mächtig auf den Keks geht, wenn die Leute immer so viel jammern. Ach jetzt ist es dunkel wenn ich aus dem Haus gehe und auch wenn ich heim kommen. Und ach dieses Sauwetter heute... Bähhh. Das nervt. Da schwimm ich gerne mal gegen den Strom...

Wir orientieren uns am aussen, anstatt an uns selber. Das schwächt uns.

Sich täglich 5 Minuten hinsetzen und in sich hineinfühlen, hineinhorchen, hineinschauen. Den Atem beobachten, wahrnehmen, wie es mir eigentlich geht. Ganz genau.

Wer sich so mit sich selber verbindet und dadurch mehr bei sich zu Hause ist, wird friedlicher und kraftvoller durch die Tage gehen.

Also das Badezimmer-Schwager Problem war ja vor allem ein Problem geworden, weil es mich Ohnmächtig machte. Ohne Macht. Ich kann selber nicht agieren. Jetzt hat er mir die Macht zurück gegeben und ich muss mich selber darum kümmern. Kann ich das? Wenn nicht, könnte ich mich wieder Ohnmächtig fühlen, oder aber mindestens Hilflos. Gut, ich bin ja schon eine Grosse, und es wird schon schief gehen. Eigentlich freue ich mich ob den Zügeln in meiner Hand. Und da nehme ich mir also Zeit, mich nochmals des mich ohnmächtig-fühlens anzunehmen. Denn ich war in einem Kurs über Psychosomatik letztes Wochenende und habe gelernt, wir müssen unsere Gefühle annehmen, wertschätzen und wo möglich auch noch grad nachfühlen, wo die herkommen. In der Zeitreise zurückreisen mit diesem Gefühl bis zum ersten Mal, wo man sich so gefühlt hat.

Eine Szene kommt, da war ich etwa 18. Und es war gar nicht lustig. Mein Freund weg, von der Polizei weggebracht, ich bin bei der Wohnungsdurchsuchung dabei. Unschön. Ohnmächtig für mich.

Dann jünger. Ca. 11 – 12 jährig. Mein Grossvater war gestorben. Ich kannte ihn nicht so gut. Meine Eltern sind hin, und ich bin mit einer Freundin Kinderhüten gegangen. Konnte ja nicht fragen ob ich darf. Gab ja noch keine Handys. Und mein Vater war derart entrüstet, dass ich am Todestag seines Vaters eigenmächtig entscheide, den Abend nicht zuhause zu verbringen, dass ich gerade eine Woche Hausarrest bekam, obendrauf die grosse Verachtung meines Vaters. Ohnmächtig musste ich mich in das Schicksal fügen, denn eigentlich fand ich das ungerecht. Es hat ja gar nichts am Tod meines Grossvaters geändert. Klar, heute versteh ich auch mein Vater, er war einfach verletzt, dass mir das alles nichts bedeutete.

Da kommt mir noch eine Szene. Vielleich 9 Jährig. Eine Freundin von mir war mit Mandeloperation im Spital und ich ging sie besuchen. Meine Mutter brachte mich hin und wollte mich 2 Stunden später wieder abholen. Die Freundin war aber sehr müde und ist, kaum war ich eine viertel Stunde bei ihr, eingepennt. So verliess ich diskret das Zimmer und musste im Krankenhauseingang fast 2 Stunden auf meine Mutter warten. Ich hatte das Gefühl, die Leute guckten blöd. Und da kam auch noch eine Frau, ev. sogar die Mutter meiner Freundin. Ich erklärte, ich warte auf meine Mam. Als diese Frau eine Stunde später vom Besuch zurückkam und mich noch immer dort warten sah, kam ich mir echt blöd vor. Auch ohnmächtig. Ich konnte ja nichts tun aussert warten. Gab ja kein Handy damals.

Rückblickend ist glaubs aus Psychologischer Sicht wichtig, dass man erkennt, dass man unschuldig ist an solchen Situationen. Alle sind unschuldig. Es ist nur eine Kette von Umständen. Und so kann man sich selber etwas bedauern und trösten im nach hinein, den Erwachsenen, die es halt auch nicht besser wussten, sonst hätten sie’s ja besser gemacht verzeihen und man ist selber ein bisschen freier und ganzer.

Mein Schwager wollte, weil er sich in der Baubranche sehr gut auskennt und auch ein eigenes Geschäft hat, bei meiner Badezimmerrenovation die Bauführung übernehmen. Kostenlos. Der Haken ist, er ist so gestresst, dass er keine Zeit findet. Ich aber die Sache dieses Jahr noch erledigt haben will, wegen dem Geld. Bereits vor zwei Woche hatte ich deswegen ne schlaflose Nacht. Ich will ihn einerseits nicht Stressen (einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul) und andererseits auch nicht mehr warten. So hab ich ihm mitgeteilt, dass ich das auch selber an die Hand nehmen würde, da ich ja sehe, dass er so gestresst sei. Er lachte mich ein bisschen aus und meinte, ich soll wieder schlafen, das käme schon gut. Letzte Nacht hatte ich wieder eine schlaflose Nacht, mit dem Nebenschauplatz, dass mein Schatz aufs Sofa ausgewandert ist und heute schlechte Laune hat. Aber, die Füsschenbadewanne hat 1 Monat Lieferfrist und da ist ja schon der 8.12.

Gut, also ruf ich ihn wieder an, und da sagt er mir: Ja er sei tatsächlich froh, wenn ich das selber organisieren würde. Okeeeehhhhhh. Jetzt muss ich aber Gas geben. Hoffe das kommt gut und noch rechtzeitig. Ab ins Abenteuer…

Ich trinke sehr gerne ein Glas Wein, abends. Oder zwei oder drei oder noch mehr. Ja in einer gewissen Weise könnte man sagen, ich gehöre zur Kategorie der Feierabend-Alkis. Und ja, Gottseidank gibt es auch ab und zu Tage, wo ich überhaupt nichts trinke. Und morgens habe ich auch keine zitternden Hände. Und, das gleiche tut meine Mam und mein Vater. Alkohol hat eine Tradition in unserer Familie.

Somit die Tatsachen und Ausreden. Und eigentlich ist mir die Geschichte ein Dorn im Auge. Das schon lange. Aber irgendwie finde ich die richtige Form nicht.

Wie ich aber jetzt so darüber nachdenke, merke ich, dass es irgendwie auch mit dem Fernsehen zusammenhängt. Oder mit dem Abends rumhängen, auch ohne TV. Oft bin ich am Abend müde. Und irgendwie komme ich mit dem Alk so zur Ruhe. Ein paar Glässchen Wein lassen mich auch innen und vor allem im Kopf ruhig werden. Ich kann dann nur so auf der Terrasse hängen und den Mond anschauen oder auf dem Sofa und in die Kiste glotzen. Und die Welt ist dabei in Ordnung. Innen bin ich in Frieden. Ich muss nicht noch schnell die Welt retten oder ein kreatives Wunder vollbringen oder ganz kurz das Haus aufräumen oder was schlaues Lesen. Ich kann einfach nur sein, regenerieren, entspannen. Guter Trick.

Also muss ich mir nun überlegen, wie kann und will ich meine Feierabende verbringen, wo ich mich erholen und zur Ruhe kommen kann. Denn ich denke, ohne den sanften Schleider wäre mir das TV Programm dann doch zu langweilig. Einfach so den Mond und die Sterne zu beobachten würde schon besser gehen. Dies jedoch täglich zu tun ist wohl kaum möglich. Ein neues Abendprogramm muss her. Bin ja mal gespannt, was mir da entgegenkommen wird.

Warum verliert man hauptsächlich Wasser bei einer Crashdiät? Ich meine, wo kommt das Wasser her? Und warum lässt der Körper es gehen? Die Diät ist ja nicht Salz- oder Eiweissfrei.

Jedenfalls machen mein Schatz und ich Diät. Und dafür haben wir ein Wohlfühlbüchlein erstellt. Da schreiben wir unser Gewicht auf und unsere Sporteinheiten. Gestern waren wir auf dem Vita-Parcour, was enorm lustig war. Und wir schreiben unsere Ideen auf. Zum Beispiel ein Abend pro Woche nur Suppe zum Znacht und früh ins Bett. Oder ab und zu nach dem Abendessen Ping Pong spielen, anstatt nur auf der Couch vor dem Fernseher zu flänzen. Was leider noch nicht ganz möglich ist, da in unserer Doppelgarage alles voll ist und man zuerst den Trödelclub bestellen muss um einen PingPongtisch aufzustellen, oder das Auto hinein zu parken.

Und, es ist einfach ein lustiges Projekt. Mich mal wieder mit dem zu befassen. Zusammen mit ihm. Denn eigentlich bin ich immer ein bisschen auf Diät. Ich bin 60 Kilo. Und das ist die obere Grenze von wohlfühlen. Sicher mindestens 5 Mal im letzten Jahr war ich plötzlich auf 61. Und da hört der Spass wirklich auf. Und ich nehme mich zusammen, bis ich wieder 60 bin. Und gut habe ich das getan, denn sonst wär ich ja heute 66. Jetzt hab ich mir überlegt, wenn 60 grad noch geht, ich aber lieber 58 wäre. Warum schaff ich es, von 61 auf 60 runter, aber nicht noch mal 2 Kilo. Und dann das gleiche Spiel mit 58 und 59 zu machen. Und mich da, mit den gleichen Massnahmen aber deutlich besser zu fühlen. Tja, das ist jetzt das Projekt. Ich bin ja mal gespannt.

Immer wieder haben Menschen mit Gewichtsproblemen mein grösstes Mitgefühl. Wie muss es sein mit weit mehr Übergewicht. Ausserdem eine Sucht, die so Augenfällig ist. Und man kann nicht einfach wie bei Zigaretten zum Beispiel sagen: Ich höre auf. Lange das Zeugs nie mehr an. Nein, man muss täglich Mass halten. Wie schwierig.

Und noch was: heute Nacht habe ich mich dabei ertappt, wie ich diesen Beitrag in meinem Kopf geschrieben habe. Und stehe jetzt heute morgen auf, um das als erstes zu tippen. Das führt ein bisschen zu weit jetzt, mit dieser bloggerei. Denn normaler Weise lese ich als erstes in einem schlauen Buch, Meditiere ein bisschen oder mache Yoga, dann mit Frühstück und Kaffee auf in den Tag…

Letzte Woche hatte ich eine Patientin, welche sich bei mir beklagt hat, dass sie oft nicht in die Gänge käme. Sich nicht aufraffen könne, z.B. in den Tanzkurs zu gehen. Und dann aber auch nicht zufrieden zu Hause sein kann, weil sie sich ab sich selber ein bisschen nerve, weil sie eben nicht gegangen ist. Und das schlimmste sei darüber hinaus, den Zustand von soll ich, soll ich nicht. Beklemmend, Quälend.

Ich empfahl ihr, dem Zustand einfach Raum zu geben. Einfach zu akzeptieren, dass sie sich im „soll ich, soll ich nicht“ Modus befindet. Inne zu halten und das durchzufühlen. Bis eine Entscheidung kommt. Dem Gefühl Raum geben, anstatt es zu unterdrücken oder zu verteufeln.

Meinen Patienten kann ich ja nur so gut Nachempfinden und so tolle Hilfestellungen anbieten, weil ich all den Seelenkram ganz gut von mir kenne.

So befinde ich mich heute selber im „soll ich - soll ich nicht“ Modus. Ich glaube, ich sollte mich hinsetzen, und dem Gefühl mal Raum geben…

Gestern waren wir auswärts essen. Es war ein göttliches Essen. Und ich konnte nicht alles aufessen. Da kam mir zum ersten Mal in meinem Leben die Idee, ich könnte die Reste mit nehmen. Ich hatte sogar noch ein Tupperware im Auto. So fragte ich die Kellnerin, was sie mit den Resten tun würden, worauf sie natürlich mit -wegwerfen- antwortete.

Warum nur fand ich es irgendwie peinlich oder spiessig oder blöd, meine Resten mit nach Hause zu nehmen, wenn sie doch so fein sind und sonst im Müll landen. Warum empfand ich so etwas so sinnvolles irgendwie gegen die Etikette oder uncool?

Entgegen den komischen Gefühlen hab ich das Essen eingepackt und freu mich jetzt dann gleich darauf...

jetzt ist mir ein lustiger Tippfehler passiert. Ich wollte Schmerzen schreiben. Und hab den M. ausgelassen. Jetzt steht da Scherzen. Und irgendwie könnte ich laut hinaus lachen. Sollte ich die Schmerzen nicht so ernst nehmen und sogar einen Blogbeitrag darüber verfassen, oder wenn schon, dann wenigstens auch darüber Scherzen? Mal schauen was rauskommt:

Obwohl ich Therapeutin bin, habe ich sehr oft Schmerzen. Was meine Patienten nicht denken würden. Sie denken von mir: ich bin perfekt. Ich achte auf meine Gesundheit, ernähre mich gut und überhaupt, mache ich keine Fehler. Viele von ihnen sehen mich als eine Art Engel. Und das sage ich auch, wenn ich vor Arbeitsbeginn in meine weisse Kleider schlüpfe: Ich ziehe mein Engelkostüm an. Und eigentlich wäre ich auch ganz gerne diesen Engel. Immer ausgeglichen und freundlich und herzlich und liebevoll. Zum Glück kann ich diese Seite in meiner Praxis ausleben. Ich sehne mich nach so viel heil. Genau wie meine Patienten. Darum sehen sie mich gerne so. Das gibt ihnen Mut und Hoffnung und Zuversicht. Dass macht sie offen, für die Sachen, die ich ihnen sage. Über sich selber. Auch wenn das manchmal nicht ganz einfach ist, das entgegen zu nehmen.

Tja, dass ich auch nur ein Mensch bin und meine dunklen Seiten habe ist mehr als klar, aber wer will das schon wissen, wenn die Illusion schöner ist. Ich selbst am liebsten möchte es auch nicht wissen. Dass ich manchmal aus der Haut fahren kann. Manchmal rechthaberisch und energisch und dominant sein kann. Manchmal zu viel trinke, und ich meine nicht Wasser. Öfters auch lüge, zu meiner Verteidigung, meistens weil die Wahrheit unfreundlicher wäre. Dass ich zu Hause oft eine Unordnung habe und es bei mir nie vorkommt, dass man vom Boden essen könnte. Nicht genug, dass ich unordentlich bin, meistens schimpfe ich meinen Freund deswegen aus, obwohl er wahrscheinlich weniger unordentlich ist als ich. Und dann esse ich wahnsinnig gerne und viel Fleisch. Pfui.

Und eben, ich habe ziemlich viele Schmerzen. Bauchschmerzen von Narben her, Zyklusschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Körperschmerzen aller Art aus Verspannungen. Gelenkschmerzen. Gut, das tönt jetzt dramatisch, es gibt auch Zeiten, da fühle ich mich ganz wohl. Aber eben auch die anderen.

Seit Wochen nun schon habe ich einen Tennisarm. Und zwar vom Blumengiessen. Die schwere Giesskanne zig mal aus dem Regenfass hiefen. Und eben, das geht einfach nicht weg. So entschliesse ich mich, zu einer befreundeten Therapeutin zu gehen. Deswegen. Tja und ich hab ihr dann auch noch gesagt, was sie genau tun soll. Was sie natürlich gestresst hat, und das wiederum hat mich gestresst. Mit Akupunkturnadeln sollte man nicht rumfuchteln. Das ist nicht so gut. Aber, der Ellbogen wurde besser. Beim Termin zur 4. Behandlung war es fast gut. Also sagte ich ihr, dass ich jetzt das letzte mal käme und sie meinte, okay, dass behandle sie mich einfach mit Massage. Ich war einverstanden, denn ich hab mir bereits geschworen, dass ich heute nicht wieder reinreden würde. Sie hat sich jede erdenkliche Mühe gegeben meine verknorzten Muskeln zu lösen. Mit dem Resultag, dass mir am nächsten Tag alles weh tat. Und ich hatte einen Nerv eingeklemmt, und mein Tennisarm war auch wieder schmerzhaft.

Ich merkte, dass ich mich nicht wieder bei dieser Therapeuten-Freundin melden wollte, sie lieber im Glauben lies, mir ging es gut. Ich versuchte mit Yoga und zitierte meinen Freund mir gewisse stellen zu massieren. Was mässig half. So fragte ich gestern meine Praxiskollegin, ob sie mir ein bestimmtes Akupunktur-Rezept nadeln würde, ich möchte mal fühlen, wie das wirke, da ich selbiges in letzter Zeit oft anwende. Was so 100% stimmt, einfach nur ein Teil der Geschichte ist. Vom Rest erwähnte ich nichts. Ev. wäre sie endtäuscht, dass ich nicht von Beginn an mit meinen Beschwerden zu ihr gekommen bin. Warum ich das nicht tat und was sonst noch so zwischen uns läuft, wäre ein weiterer Beitrag wert, denn dieser hier wird ja schon so länger und länger.

Die Akupunktur hat gut gewirkt, es geht mir besser, ich werde das jetzt so in den Griff bekommen.

Tja und was ist nun der Scherz an der Geschichte?

gestern habe ich einer Patientin geraten, sie soll doch anfangen zu bloggen. Als Therapie, quasi. Sie hat diverse Störungen im Hormonsystem. Und jeder weiss, dass das sehr anstrengend sein kann. Der Spruch, den keine Frau hören will: "ach so, du hast deine Tage" grumel*schrei*kreisch, erläutert wohl deutlich, was ich meine. Und diese Patientin hat eben noch viel mehr als die normalen Schwankungen. Irgendwie ist ihr Hormonsystem grundsätzlich nicht so eingestellt, wie es ein durchschnittliches Leben reguliert. Das führt dazu, dass sie eine bezaubernde und einzigartige Person ist, ich liebe sie heiss. Aber eben, das Schillernde birgt auch die Kehrseite der Medaille, sie kann sich ganz schön in etwas hineinsteigern. Widerfährt ihrer Tochter zum Beispiel etwas, dass diese verletzt, leidet sie noch viel mehr darunter, als ihre Tochter. Sie kommt in einen Strudel von Weltuntergang zu alles sind Ärscher zu ich könnte denen den Halsumdrehen und zu noch vielem mehr in diese Richtung. Und aus diesem Strudel findet sie nicht mehr hinaus. Alleine jedenfalls nicht. Sie braucht jemanden mit dem sie das Teilen kann. Der sie wieder aufstellt, das Geschehen relativiert und von einer anderen Seite betrachtet. Ca. alle 3 Wochen kommt sie zu mir. Dann bin ich die Person. Dann hat sie noch eine Freundin, die das auch schafft. Und ihr Mann, der tut was er kann.
Tja und da ist mir in den Sinn gekommen, dass bloggen ihr den möglichen Abstand zu den Dingen geben könnte und eine Hilfe, die Sachen zu sortieren. Denn schreibt man, hört das Gedankenkarussell auf.
Nun bin ich ja mal gespannt…

 

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