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Tränen, weil mein Herzkind, die Tochter meiner Schwester, aus dem Welschlandjahr geflogen ist, wegen Lügen und Schuleschwänzen. Ich liebe diese 15 Jährige und es tut mir einfach nur leid ob der Probleme, die sie hat und ob der Unfähigkeit meiner Schwester, welche ich ja auch gerne habe, auf sie, meines Erachtens, konstruktiver einzugehen. Und unglaublicher Weise riet ich meiner Schwester, diesbezüglich doch mal unseren Vater zu fragen, was er jetzt tun würde. Dass ich auf diese Idee kommen, rührt mich auch zu Tränen. Denn jeder weiss, ich habe sehr viele Probleme mit meinem Vater. Aber die Disziplin und Selbstkompetenz und Durchhaltewille und das einfach Arbeiten können, das hat er mir gelernt, und das ist ein ganz grosser Teil meines heutigen Glücks und meiner riesigen Freiheit.

Tränen, weil ich gestern Abend das Gefühl hatte, mein Schatz und ich ziehen nicht mehr am gleichen Strick, sind weit voneinander entfernt. Ich hab mir dann gedacht, ich, mit meinem ewigen Anspruch, ein Herz und eine Seele zu sein, schiesse wohl mein Leben lang übers Ziel. Also dachte ich mir, ich müsse mal ein bisschen loslassen und mich abgrenzen. Freundin K. aber meinte heute zu mir: Nein, das stetige Bemühen um ein Herz und eine Seele zu bleiben ist das Geheimrezept einer guten Beziehung. Sie muss es wissen. Sie ist mit ihrem Herz schon seit. 20 Jahren zusammen und sie machen immer wieder einen sehr verliebten Eindruck.

Tränen, weil ich einfach nur müde und erschöpft bin von diesem wunderbaren und erfolgreichen Jahr und weil einfach die letzten Wochen viel Arbeiten und Baustelle haben und auch organisieren an den Nerven zerren.

Tränen, weil sich auch langsam die Erleichterung breit macht weil Ferien nahen und der Jahresumsatz stimmt. Da merk ich dass immer ein bisschen Druck haben als Selbständigerwerbende, wo doch das ganze Business von meiner körperlichen und geistigen Gesundheit abhängt, erst jetzt, im nachhinein. Wo mal wieder ein Jahr einfach glatt und glänzend gelaufen ist, Gott sei Dank.

Tränen, weil es manchmal einfach gut tut, einige davon zu vergiessen.

Bin ich doch gestern tatsächlich in einen Bach gefallen... Seit meiner Kindheit nie mehr dagewesen. Weil ich ja jetzt so fleissig auf den Vita-Parcour gehe, und dort am Schluss immer ein Schwebebalken ist, den ich locker schaffe, vorwärts und rückwärts und auch zum dehnen noch auf dem schwebe, dachte ich, so nen Baumstamm über einem Bach zu schaffen sei ein Kinderspiel.

Plumps. Nass bis auf die Unterhose bei null Grad und noch eine halbe Stunde bis nach Hause. Und das ohne Dusche oder Badewanne. Brrrrrhh. Gut habe ich ein Wärmekissen.

Irgendwie wars auf verschiedenen Ebenen recht erfrischend ;-).

Oder jedenfalls fast. Dieser Badezimmerumbau bewegt einiges. Wenn nämlich am eigenen gemütlichen Nest gewackelt wird, wackelt plötzlich auch die Seele. Mir war gar nicht bewusst, wie viel Stabilität mir mein Zuhause gibt. Schön dies zu wissen. Und wenn sie jetzt so Rohre herausreissen und Löcher (von 15 cm Durchmesser) durch Decken bohren vom Obergeschoss bis in die Garage runter. Wenn der Eingangsbereich belegt ist mit weisser Abdeckfolie, weil die Handwerker mit schweren Schuhen rein und raus gehen, ja das rüttelt. Und ich bin gefordert, umso mehr bei mir selber zu Hause zu sein. Was dann doch eine gute Übung ist. Und bis jetzt habe ich noch keinen Fliesenleger, aber ich muss einfach vertrauen. Kommt schon gut.

Wenn ich dann abends aus der Praxis nach Hause komme und ich nicht nur kein Bad und keine Dusche mehr habe, sondern überhaupt kein fliessend Wasser, dann könnte ich fast die Nerven verlieren. Und bin gefordert, die innere Ruhe wieder herzustellen. Klar zu denken, Lösungen zu finden. Tja, das ganze Leben ist einfach nur ein Kinderspielplatz zum üben und Abenteuer zu bestehen…

Eine Patientin von mir kommt immer zu spät. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten. Es ist ihr Muster. Hatte noch nen Anruf, der Verkehr, ein Arbeitskollege kam gerade noch… Immer ist etwas. Das ist ihr Muster. Seit langem schafft sie es nicht, bei mir pünktlich zu erscheinen.
Und fordert mich somit heraus, wie ich darauf reagieren soll. Manchmal werde ich ein bisschen sauer. Manchmal möchte ich beleidigt sein. Hei du, du verplemperst meine Zeit. Du nimmst mich nicht ernst. Aber ich bin ja mittlerweilen gross genug, die Verantwortung selber zu übernehmen.
Ich hätte die Freiheit, immer, trotz ihres zuspät kommens, pünktlich die Behandlung abzuschliessen. Sie hat immer den letzten Termin. Also dass der Folgepatient warten muss, kommt mir nicht zu Hilfe.
Trotzdem tu ich es nicht immer. Oftmals behandle ich sie dann doch die ganze Stunde. Fällt mir ja kein Zacken aus der Krone. Es bleibt aber bei mir ein Resentiment. Sie nervt mich ein bisschen. Auch weil ich mit ihr in der Therapie, genau so wenig wie mit dem zuspät kommen, keine grosse Schritte mache. Wir dümpeln sozusagen. Hab ich gar nicht gerne. Mit dümpelnden Patienten verfahre ich oft so, dass ich sie herausfordere deutlicher bei sich hinzuschauen. Entweder geht dann was, oder sie nerven sich ab mir und brechen die Therapie ab. Ist mir dann auch recht. Dümpeln ist so unbefriedigend.
Bei ihr, schaff ich momentan, nein nicht nur momentan, sondern seit längeren, weder noch. Keine Ahnung warum… Ich dümple mit ihr…
Bin ja mal gespannt wie lange das noch so läuft…

Jetzt, im Zusammenhang mit diesem Badezimmer, kommen interessante Verhaltensmuster von mir an die Oberfläche. Irgendwie merke ich, dass ich mich manchmal noch wie ein kleines Kind fühle. Irgendwie habe ich Angst, dass wenn ich etwas falsch mache, dann eine Strafe kommt. Oder ich jemanden verärgere, er mir dann einen Hineinbremst. Ganz schön schreg das Ganze. Nur weil ich etwas tue, was ich noch nie getan habe. Aber zum Glück ist mir das alles bewusst, ich stehe daneben und staune, muntere mich ein bisschen auf und treffe dann doch meine Entscheidungen.

Auch wenn es zum Beispiel so läuft, dass ich im Bauhaus stehe, und die Fliesen dann eine Lieferfrist haben, die das Zeitmanagement fast sprengt und ich mich so nicht entscheiden kann, besonders weil wir noch gar keinen Fliesenleger gefunden haben, unverrichteter Dinge nach Hause gehe, aber dann eine schlaflose Nacht habe. Worauf ich am Morgen wieder ins Bauhaus fahre und die Fliesen trotz allem bestelle. Weil sie einfach schön sind und ich diese will. Auch wenn sie etwas teuer sind und schwierig zu verlegen. Wird schon irgendwie gehen…

 

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