acts
aha
blogwelten
book's
clan
counter
easy
irr
la vie et les autres
la vie et moi
leckerschlecker
les autres et moi
mars
natur
reisen
selfworkwomen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren

 
meine schwester war heute bei mir. wir sind uns in letzter zeit sehr nahe. tja, wir kennen uns halt wirklich ein leben lang und hockten in der anfangszeit im selben boot.

und wir beide, wenn man es so sieht, leben ein extrem privilegiertes leben. und dennoch, sind wir immer wieder auch zu tode betrübt unterwegs. je nach phase unseres momentanen seelenlebens, oft auch stark geprägt von der momentanen befindlichkeit unserer partnerschaften.

ja und da fragten wir uns schon, wo ist der schlüssel zum glück. zum frieden. ich bemühe mich schon ewig. und dennoch fühlt es sich immer wieder fahl an. fahl bis grässlich. schon nicht mehr so bodenlos wie früher. zum glück. und klar, dazwischen auch wieder hoch-phasen. und längst alles weit weg von gefährdeten tendenzen. dennoch, immer wieder schwer auszuhalten.

woher kommt das wohl???

ehrlich gesagt, ich bin wahnsinnig froh darüber. endlich kann ich mal wieder früh drinnen sein. zu hause rumsitzen, fernsehen, ein feuer brennt im schweden ofen, in ruhe kochen, auf dem sofa flänzen, in der badewanne die seele baumeln lassen, zur ruhe kommen. ein glas wein trinken. früh zu bett.

denn wenn die sonne scheint geht für mich all das ganz und gar nicht... dafür ist es jetzt um so gemütlicher...

Schlaftrunken sitze ich um 7.53 auf dem Thron und prüfe ängstlich meinen Seelenzustand nach der Kriese gestern abend. Da fällt mir schlagartig etwas anderes ein. Ich habe ja heute morgen Yoga. Wegen ein paar Tagen in den Bergen ausnahmsweise am Mittwoch und nicht am Montag. Eine kurze Katzenwäsche, in die Kleider stürzen, ein Glas Wasser kippen und ab. Gut, so komme ich halt heute mal 5 Minuten zu spät und falls ich zusammenklappe ohne Frühstück, geh ich wieder heim.

Überraschung Nr. 1: Das Yoga beginnt um 8.15 und nicht um 8.00 wie am Montag, also kann ich in aller Ruhe ankommen.

Überraschung Nr. 2: Ich kann sehr wohl wunderbar ohne Frühstück 1.5 Stunden Yoga machen. Die Lehrerin empfielt dies sogar, wegen den Atem- und Zwerchfellübungen. Hurra, ich kann das ja auch :-).

Überraschung Nr. 3: Ich hatte am Vorabend mal wieder ein seelischer Zusammenbruch. Ein Drama im TV hat mich, zu ein paar Gläsern Wein, so dermassen berührt, dass ich weinen musste als müsste ich tausend Flüsse durch meine Augen leeren. Aber anscheinend ist Trauer wirklich die Energie des loslassens, ich fühle mich auf wunderbare Weise erfrischt und frei…

Irgendwann in meinem Leben hat eine Freundin von mir ein Nähatelier errichtet. Dort habe ich sie, um etwas zusammen zu machen und um sie zu unterstützen, eine Wand gemietet, wo ich auf Regalen Waren feil bot. Von wieder anderen Freunden von mir, habe ich Ware in Kommission genommen. Im Wert von 2000 Franken. Der Laden ging fast so schnell Bach ab wie die Idee dazu damals gereift war. Damit auch unsere Freundschaft. Nicht wegen dem Laden an sich, mehr wegen anderen Geschichten, die das Leben so mit sich bringt, wie so oft, Männer waren auch involviert….

Da ich mich in einer wilderen Phase meines Lebens befand, hab ich die Sachen irgendwo verstaut anstatt zurückgebracht. Die Freunde haben mich nie darauf aufmerksam gemacht, mein schlechtes Gewissen in sporadischen Abständen aber schon. Immer wieder plante ich, wie ich mich melde und das in Ordnung bringe, aber wie mehr Zeit verstrich, wie schwieriger wurde es, dazu kam der Zweifel, ob ich die Sachen noch zurückgeben kann, und die Angst wegen dem Geld. Viele Jahre meines Lebens waren 2000 Franken sehr viel Geld. Dazu noch, dass das Ganze von recht schlechtem Charakter zeugt, wer will da schon hinschauen.

Die Krönung kam, als ich den einen mal per Zufall getroffen habe. Der, der mir die Ware in Kommission gegeben hat. Er sprach mich nett darauf an und ich verleugnete alles. Tat als wüsste ich nicht, wovon er sprach… Das brachte die Sache natürlich nochmals in ein sehr schlechtes Licht für mich… Besonders weil ich ihn eigentlich immer sehr geschätzt habe, in seinem Haus viel erlebt…

Es wurde wirklich eine grosse Misere. Tiefes Verdängen, dann wieder vor mir Rechtfertigen, Phasen von klären wollen…

Insgesamt sind 16 Jahre so verstrichen… Und jetzt ging es einfach nicht mehr. Ich wollte die Leiche in meinem Keller endlich loswerden. Und so hab ich mich bei ihm gemeldet. Jetzt sind wir daran eine Lösung zu finden. Ich bin sehr froh darüber, aber mich darin anzunehmen, dass ich sowas getan habe, fällt mir echt schwer.

Diese Woche habe ich eine Yogawoche. Das heisst, ich besuche täglich von 7.30-9.30 Yogaunterricht. Heute ist Tag 4 und mir tut langsam alles ein bisschen weh. Ich spüre meinen Körper intensiv. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für den inneren Schweinehund. Was mach ich hier eigentlich? Tut sowas meinem Körper wirklich gut? Ich liege jetzt einfach ab, Shawasana und ruh mich aus… So in dem Stil. Aber natürlich waren das einfach nur Gedanken, und ich hab schön brav mit dem Yoga weitergemacht.

Dieses da durchgehen und ausharren hat mir jetzt als Geschenk ein paar Erkenntnisse gebracht:

Wenn ich innerlich loslassen kann, meinen Widerstand aufgeben, ist es plötzlich sehr leicht.

Wenn ich mich gefangen fühle in einer Position, hätte ich für einen Moment jammern können wie ein Kleinkind. Da hatte ich eine Verbindung zu mir, als ich noch klein war. Eine Verbindung über das fühlen.

Wenn ich mich zu 100 Prozent fokussieren kann, ist alles andere Ausgeblendet.

Gedanken haben überhaupt nichts mit dem Moment zu tun. Schon länger ist eines meiner Mantras, um unsinnige Gedankenspiralen zu durchbrechen: Bleib im Moment. Bleib im Moment.

Ausharren in einer Yogaposition gibt Biss für andere Sachen im Leben durchzuziehen.

Durch das, ja man könnte auch sagen ein bisschen überfordern meines Körpers komme ich wirklich körperlich auch weiter. Werde beweglicher, uralte Verspannungen können sich endlich verändern, auflösen.

Und durch das Yoga, Yoga und nochmals Yoga bin ich jetzt innerlich ganz ruhig. Om

Ich lese ein Buch. So ein Ratgeber-Buch. Grundprinzip ist verzeihen anstatt zu verurteilen. Denn wir sind ja alles nur Menschen. Und so auf dem Verzeih-trip, sind wir freien Geistes, um uns um unsere Angelegenheiten und unser Geschick und unsere Pläne zu kümmern. Ich find die Idee ja wunderbar. Erstens hat mich schon immer die Sequenz aus der Bibel fasziniert, wo eine Frau, ich glaub es war sogar Maria Magdalena, die find ich eh (ohne allzuviel über sie zu wissen) ganz chic, vielleicht nur aus einer Parallele zu meinem Namen, was mir, als ganz junge Frau und der Provence an einem Seminar über Feldenkreis und Tanz, ein ganz eindrucksvoller Mann mal gesteckt hat. Uffff. Das war ja jetzt ein langer Satz…. Und die Sequenz die ich meine ist in etwa die: Der, der noch nie gesündigt hat werfe den ersten Stein…
Ja, obwohl biblischen Alters dieser Spruch, finde ich ihn extrem eindrücklich. Was wäre, wenn wir wirklich aufhören würden, uns zu verurteilen, ob verbal oder mit Steinen, was ja Gott sei Dank heute, jedenfalls in der westlichen Hemisphäre (sagt man das überhaupt so? Tönt jedenfalls ein bisschen beeindruckend ;-) wohl hoffentlich nicht mehr passiert. Also das Steinigen meine ich. Und statt dessen einfach unseres Weges weitergehen würden? Die Energie für uns zu behalten, für unsere Pläne?
Schon immer denke ich, weil einer ein Arsch zu mir ist, strenge ich mich doch an, mich selber zu bleiben, und nicht mit der gleichen Arsch-Art entgegenzuhalten… Legitimiert von der: Er hat angefangen-Sandkasten-Arsch-Art.
Viel zu oft läuft es so. Momentan bin ich echt überzeugt, dies könnte den Weltfrieden auslösen. Leider geh ich den meisten damit auf den Sack ;-O. Weil ich dann halt auch ein bisschen Guru-Haft bin, im vertreten der neuen Erkenntnis, und so auch schon wieder die andern verurteile, die verurteilen anstatt vergeben…
Live is not that easy…
Und einfach über andere Lästern und Herziehen extrem faszinierend und befriedigend...

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma
gratis counter