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Jetzt, im Zusammenhang mit diesem Badezimmer, kommen interessante Verhaltensmuster von mir an die Oberfläche. Irgendwie merke ich, dass ich mich manchmal noch wie ein kleines Kind fühle. Irgendwie habe ich Angst, dass wenn ich etwas falsch mache, dann eine Strafe kommt. Oder ich jemanden verärgere, er mir dann einen Hineinbremst. Ganz schön schreg das Ganze. Nur weil ich etwas tue, was ich noch nie getan habe. Aber zum Glück ist mir das alles bewusst, ich stehe daneben und staune, muntere mich ein bisschen auf und treffe dann doch meine Entscheidungen.

Auch wenn es zum Beispiel so läuft, dass ich im Bauhaus stehe, und die Fliesen dann eine Lieferfrist haben, die das Zeitmanagement fast sprengt und ich mich so nicht entscheiden kann, besonders weil wir noch gar keinen Fliesenleger gefunden haben, unverrichteter Dinge nach Hause gehe, aber dann eine schlaflose Nacht habe. Worauf ich am Morgen wieder ins Bauhaus fahre und die Fliesen trotz allem bestelle. Weil sie einfach schön sind und ich diese will. Auch wenn sie etwas teuer sind und schwierig zu verlegen. Wird schon irgendwie gehen…

letztens war mein Schatz an einem Klassentreffen. Und er erfuhr so den neuesten Tratsch. Und eins davon war, dass R. ein Alkoholproblem hat. Das hat mir sehr leid getan. Nicht dass ich davon nicht schon gewusst habe, ich habe ihn diesen Sommer mal gesehen, vormittags mit Fahne und deutlich bzw. eindeutig aufgeschwemmtem Gesicht und Bierbauch und so. Ja, wenn man gegen die 50 zu geht, zeichnet sich der Lebenswandel ab. Also war das nichts neues für mich, neu war nur, dass so offiziell darüber geredet wird. Nicht sehr schön. Denn R. hat ein eigenes Geschäft und so Gerede ist da wohl auch nicht gerade förderlich.

Meine Schwester, meine Mam und ich waren zusammen essen und im Theater diese Woche, da hab ich ihnen davon erzählt. Denn R. hat seine Lehre bei meinem Vater gemacht, wir kennen ihn daher gut.

Beide meinten einhellig: Ja was, das stimmt sicher nicht. Dummes Gerede. Der R. sei ja so was von okay. Sehr typisch für meine Familie, was uns nicht passt, stimmt einfach nicht. Ich musste sehr über diese Reaktion Lachen und meinte: Ja, ich weiss, wir haben den R. gerne. Und wollen sowas nicht hören. Aber Freunde, leider glaube ich, es ist trotzdem wahr, und es tut mir sehr leid.

Am gleichen Abend wurde klar, dass meine Mam ein Hörgerät braucht. Sie hat nur die Hälfte im Theater verstanden. Vielleicht hört man wirklich mit den Jahren nicht mehr gut, wenn man das Leben lang nur hört, was man hören will…

Vielleicht hat es damit zu tun, dass der Herbst so schön und lange war. Und vielleicht auch mit etwas anderem. Jedenfalls ist es so, dass ich es total geniesse und begrüsse, dass es endlich wieder früh dunkel wird. Und es endlich Tage gibt, die verhangen und verregnet sind. Und dass ich so fühle und darüber schreibe erstaunt mich schon ein wenig.

Über viele Jahre war ich im Winterhalbjahr immer 4-6 Wochen an der Sonne. Und fand das echt der beste Way of Life. Mit meinem jetzigen Schatz ist das nicht möglich, wegen seiner Kinder. Und schnell hab ich gemerkt, dass ohne ihn länger als ein paar Tage verreisen für mich nicht lustig ist.

So versuche ich mich also seither mich den vier Jahreszeiten hinzugeben. Genau zu fühlen, was wann für Energien spielen. Das Überschüssige im Frühjahr, die Sommerhitze und langen Tage im Sommer, die Schönheit und Melancholie im Herbst und jetzt bereits langsam aber gefühlt endlich, nach dem Reichtum von Frühling Sommer Herbst, langsam der Rückzug. Die Einkehr, das Regenerieren.

Und da, ich wenn die Sonne scheint, meine Freizeit wann immer möglich im Freien verbringe, bis diese untergeht und auch der Abendhimmel dunkel ist, wärmt es mir jetzt echt das Herz, drinnen zu sein. In Ruhe ein bisschen abhängen zu können. Das kuschlige herzwärm Gefühl, das ich dabei empfinde ist wirklich fast (oder ganz? Da muss ich noch genau darüber sinnen, es ist zu neu für mich, so neu, dass ich dem noch nicht ganz traue) gleichwertig wie dem, wenn nach einem Winter wieder die Frühlingssonne wärmt.

Und wenn ich, nach genaueren Betrachtung und längerer Beobachtungszeit zum Schluss kommen werde, dass es wirklich ganz gleichwertig ist, welch Gewinn an Lebensfreude das doch wäre.

edit: und vielleicht ist es nur der Trotz. Dass es mir mächtig auf den Keks geht, wenn die Leute immer so viel jammern. Ach jetzt ist es dunkel wenn ich aus dem Haus gehe und auch wenn ich heim kommen. Und ach dieses Sauwetter heute... Bähhh. Das nervt. Da schwimm ich gerne mal gegen den Strom...

Wir orientieren uns am aussen, anstatt an uns selber. Das schwächt uns.

Sich täglich 5 Minuten hinsetzen und in sich hineinfühlen, hineinhorchen, hineinschauen. Den Atem beobachten, wahrnehmen, wie es mir eigentlich geht. Ganz genau.

Wer sich so mit sich selber verbindet und dadurch mehr bei sich zu Hause ist, wird friedlicher und kraftvoller durch die Tage gehen.

Also das Badezimmer-Schwager Problem war ja vor allem ein Problem geworden, weil es mich Ohnmächtig machte. Ohne Macht. Ich kann selber nicht agieren. Jetzt hat er mir die Macht zurück gegeben und ich muss mich selber darum kümmern. Kann ich das? Wenn nicht, könnte ich mich wieder Ohnmächtig fühlen, oder aber mindestens Hilflos. Gut, ich bin ja schon eine Grosse, und es wird schon schief gehen. Eigentlich freue ich mich ob den Zügeln in meiner Hand. Und da nehme ich mir also Zeit, mich nochmals des mich ohnmächtig-fühlens anzunehmen. Denn ich war in einem Kurs über Psychosomatik letztes Wochenende und habe gelernt, wir müssen unsere Gefühle annehmen, wertschätzen und wo möglich auch noch grad nachfühlen, wo die herkommen. In der Zeitreise zurückreisen mit diesem Gefühl bis zum ersten Mal, wo man sich so gefühlt hat.

Eine Szene kommt, da war ich etwa 18. Und es war gar nicht lustig. Mein Freund weg, von der Polizei weggebracht, ich bin bei der Wohnungsdurchsuchung dabei. Unschön. Ohnmächtig für mich.

Dann jünger. Ca. 11 – 12 jährig. Mein Grossvater war gestorben. Ich kannte ihn nicht so gut. Meine Eltern sind hin, und ich bin mit einer Freundin Kinderhüten gegangen. Konnte ja nicht fragen ob ich darf. Gab ja noch keine Handys. Und mein Vater war derart entrüstet, dass ich am Todestag seines Vaters eigenmächtig entscheide, den Abend nicht zuhause zu verbringen, dass ich gerade eine Woche Hausarrest bekam, obendrauf die grosse Verachtung meines Vaters. Ohnmächtig musste ich mich in das Schicksal fügen, denn eigentlich fand ich das ungerecht. Es hat ja gar nichts am Tod meines Grossvaters geändert. Klar, heute versteh ich auch mein Vater, er war einfach verletzt, dass mir das alles nichts bedeutete.

Da kommt mir noch eine Szene. Vielleich 9 Jährig. Eine Freundin von mir war mit Mandeloperation im Spital und ich ging sie besuchen. Meine Mutter brachte mich hin und wollte mich 2 Stunden später wieder abholen. Die Freundin war aber sehr müde und ist, kaum war ich eine viertel Stunde bei ihr, eingepennt. So verliess ich diskret das Zimmer und musste im Krankenhauseingang fast 2 Stunden auf meine Mutter warten. Ich hatte das Gefühl, die Leute guckten blöd. Und da kam auch noch eine Frau, ev. sogar die Mutter meiner Freundin. Ich erklärte, ich warte auf meine Mam. Als diese Frau eine Stunde später vom Besuch zurückkam und mich noch immer dort warten sah, kam ich mir echt blöd vor. Auch ohnmächtig. Ich konnte ja nichts tun aussert warten. Gab ja kein Handy damals.

Rückblickend ist glaubs aus Psychologischer Sicht wichtig, dass man erkennt, dass man unschuldig ist an solchen Situationen. Alle sind unschuldig. Es ist nur eine Kette von Umständen. Und so kann man sich selber etwas bedauern und trösten im nach hinein, den Erwachsenen, die es halt auch nicht besser wussten, sonst hätten sie’s ja besser gemacht verzeihen und man ist selber ein bisschen freier und ganzer.

Mein Schwager wollte, weil er sich in der Baubranche sehr gut auskennt und auch ein eigenes Geschäft hat, bei meiner Badezimmerrenovation die Bauführung übernehmen. Kostenlos. Der Haken ist, er ist so gestresst, dass er keine Zeit findet. Ich aber die Sache dieses Jahr noch erledigt haben will, wegen dem Geld. Bereits vor zwei Woche hatte ich deswegen ne schlaflose Nacht. Ich will ihn einerseits nicht Stressen (einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul) und andererseits auch nicht mehr warten. So hab ich ihm mitgeteilt, dass ich das auch selber an die Hand nehmen würde, da ich ja sehe, dass er so gestresst sei. Er lachte mich ein bisschen aus und meinte, ich soll wieder schlafen, das käme schon gut. Letzte Nacht hatte ich wieder eine schlaflose Nacht, mit dem Nebenschauplatz, dass mein Schatz aufs Sofa ausgewandert ist und heute schlechte Laune hat. Aber, die Füsschenbadewanne hat 1 Monat Lieferfrist und da ist ja schon der 8.12.

Gut, also ruf ich ihn wieder an, und da sagt er mir: Ja er sei tatsächlich froh, wenn ich das selber organisieren würde. Okeeeehhhhhh. Jetzt muss ich aber Gas geben. Hoffe das kommt gut und noch rechtzeitig. Ab ins Abenteuer…

Ich trinke sehr gerne ein Glas Wein, abends. Oder zwei oder drei oder noch mehr. Ja in einer gewissen Weise könnte man sagen, ich gehöre zur Kategorie der Feierabend-Alkis. Und ja, Gottseidank gibt es auch ab und zu Tage, wo ich überhaupt nichts trinke. Und morgens habe ich auch keine zitternden Hände. Und, das gleiche tut meine Mam und mein Vater. Alkohol hat eine Tradition in unserer Familie.

Somit die Tatsachen und Ausreden. Und eigentlich ist mir die Geschichte ein Dorn im Auge. Das schon lange. Aber irgendwie finde ich die richtige Form nicht.

Wie ich aber jetzt so darüber nachdenke, merke ich, dass es irgendwie auch mit dem Fernsehen zusammenhängt. Oder mit dem Abends rumhängen, auch ohne TV. Oft bin ich am Abend müde. Und irgendwie komme ich mit dem Alk so zur Ruhe. Ein paar Glässchen Wein lassen mich auch innen und vor allem im Kopf ruhig werden. Ich kann dann nur so auf der Terrasse hängen und den Mond anschauen oder auf dem Sofa und in die Kiste glotzen. Und die Welt ist dabei in Ordnung. Innen bin ich in Frieden. Ich muss nicht noch schnell die Welt retten oder ein kreatives Wunder vollbringen oder ganz kurz das Haus aufräumen oder was schlaues Lesen. Ich kann einfach nur sein, regenerieren, entspannen. Guter Trick.

Also muss ich mir nun überlegen, wie kann und will ich meine Feierabende verbringen, wo ich mich erholen und zur Ruhe kommen kann. Denn ich denke, ohne den sanften Schleider wäre mir das TV Programm dann doch zu langweilig. Einfach so den Mond und die Sterne zu beobachten würde schon besser gehen. Dies jedoch täglich zu tun ist wohl kaum möglich. Ein neues Abendprogramm muss her. Bin ja mal gespannt, was mir da entgegenkommen wird.

Warum verliert man hauptsächlich Wasser bei einer Crashdiät? Ich meine, wo kommt das Wasser her? Und warum lässt der Körper es gehen? Die Diät ist ja nicht Salz- oder Eiweissfrei.

Jedenfalls machen mein Schatz und ich Diät. Und dafür haben wir ein Wohlfühlbüchlein erstellt. Da schreiben wir unser Gewicht auf und unsere Sporteinheiten. Gestern waren wir auf dem Vita-Parcour, was enorm lustig war. Und wir schreiben unsere Ideen auf. Zum Beispiel ein Abend pro Woche nur Suppe zum Znacht und früh ins Bett. Oder ab und zu nach dem Abendessen Ping Pong spielen, anstatt nur auf der Couch vor dem Fernseher zu flänzen. Was leider noch nicht ganz möglich ist, da in unserer Doppelgarage alles voll ist und man zuerst den Trödelclub bestellen muss um einen PingPongtisch aufzustellen, oder das Auto hinein zu parken.

Und, es ist einfach ein lustiges Projekt. Mich mal wieder mit dem zu befassen. Zusammen mit ihm. Denn eigentlich bin ich immer ein bisschen auf Diät. Ich bin 60 Kilo. Und das ist die obere Grenze von wohlfühlen. Sicher mindestens 5 Mal im letzten Jahr war ich plötzlich auf 61. Und da hört der Spass wirklich auf. Und ich nehme mich zusammen, bis ich wieder 60 bin. Und gut habe ich das getan, denn sonst wär ich ja heute 66. Jetzt hab ich mir überlegt, wenn 60 grad noch geht, ich aber lieber 58 wäre. Warum schaff ich es, von 61 auf 60 runter, aber nicht noch mal 2 Kilo. Und dann das gleiche Spiel mit 58 und 59 zu machen. Und mich da, mit den gleichen Massnahmen aber deutlich besser zu fühlen. Tja, das ist jetzt das Projekt. Ich bin ja mal gespannt.

Immer wieder haben Menschen mit Gewichtsproblemen mein grösstes Mitgefühl. Wie muss es sein mit weit mehr Übergewicht. Ausserdem eine Sucht, die so Augenfällig ist. Und man kann nicht einfach wie bei Zigaretten zum Beispiel sagen: Ich höre auf. Lange das Zeugs nie mehr an. Nein, man muss täglich Mass halten. Wie schwierig.

Und noch was: heute Nacht habe ich mich dabei ertappt, wie ich diesen Beitrag in meinem Kopf geschrieben habe. Und stehe jetzt heute morgen auf, um das als erstes zu tippen. Das führt ein bisschen zu weit jetzt, mit dieser bloggerei. Denn normaler Weise lese ich als erstes in einem schlauen Buch, Meditiere ein bisschen oder mache Yoga, dann mit Frühstück und Kaffee auf in den Tag…

 

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