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Mit meinem Vater ist es für mich sehr schwierig. Noch und nöcher hat er mich einfach extrem verletzt. Ich mag jetzt hier die Episoden gar nicht aufschreiben. Sie sind zu unwürdig. Spätestens als er mir an Weihnachten vor zwei Jahren gesagt hat, ich würde ihn einfach immer provozieren, und das hätte ich schon immer getan, und mir so die Schuld an seinem mir gegenüber gemeinen Verhalten angehängt hat wurde mir klar: das ändert sich nie. Gleichzeitig wusste ich, dass es keine Frage von Schuld ist. Ich habe ihn als Kind ganz sicher nie bewusst provoziert. Das weiss ich. Und ich provoziere ihn auch jetzt als Erwachsene nicht extra. Ich stehe nur manchmal für etwas ein oder widerspreche ihm, wo andere einfach schweigen. Dies tue ich nicht, um ihn zu provozieren, sondern ich äussere einfach frei meine Meinung.

Das ich also meinen eigenen Vater durch mein urgeigenes Wesen und meine Art provoziere und ihn so dazu animiere, mich zu verletzen (verbal, wohlgemerkt), ist bitter und traurig. Denn auf einer Ebene liebe ich ihn und wünsche mir seine Anerkennung. Mir schwant jetzt auch, warum ich so oft in meinem Leben gedacht habt, niemand liebt mich (obwohl mir das Leben unzählige male das Gegenteil beweisen wollte).

Und mein Vater und die Beziehung zu ihm wird sich nicht mehr ändern. Und es wird mich wohl immer irgendwo ein bisschen schmerzen. Aber zum Glück ist es mir heute bewusst. Da kann ich damit umgehen. Und wenn er wieder mal mit dem Messer in meinem Herzen rumstochert, was er vorgestern getan hat, dauert es nur noch Stunden, bis ich mich beruhigt habe.

Da ich es im Gegensatz zu meiner Mutter und meinen Schwestern in seiner Umgebung nicht ausgehalten habe, hat mich seine Art sogar dazu getrieben, wirklich meinen eigenen Weg zu gehen. Und ich habe ja wirklich beruflich und privat mein Glück gefunden. Vielleicht hätte ich nicht in der Intensität nach Selbstverwirklichung gestrebt, hätte ich einen liebenden und verständnisvollen Vater gehabt.

Ebenfalls bewahren mich die regelmässigen Dämpfer auch davor, überheblich zu werden. Was ich durchaus könnte, bei all meinem Erfolg. Das immer wieder blutende Herz macht mich offen und achtsam und sensibel für meine Patienten und mein Umfeld. Denn auch in mir steckt, wie in allen Menschen irgendwo auf der anderen Seite ein Teufel.
 

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