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Heute kommt meine Stieftochter. Sie ist jetzt nicht mehr sooo oft hier. Und jetzt ertappe ich mich doch tatsächlich wieder dabei, dass ich mir extrem Mühe gebe beim kochen, weil sie so oft die Nase rümpft und mir früher manchmal gesagt hat: das macht Mama besser.

Ich, ganz pädagogisch hab sie damals darin bestärkt: Ja klar, Mama kocht immer am besten. Das geht hoffentlich allen so. Das ist Heimat.

Innerlich aber, klar, hat es mich.... Ja was hat es mich? Verletzt? Angestachelt? Genervt? Traurig gemacht? Eifersüchtig? Herabgesetzt?

Keine Ahnung. Wohl eine Mischung aus allem.

Nach über 5 Jahren ist es doch jetzt anders. Denke ich. Und dennoch ertappe ich mich heute Abend dabei, dass ich die Sauce, welche ich sonst einfach nur köcheln lassen würde, im 10 Minuten Takt kontrolliere, ob sie wohl dem Gusto meiner Stieftochter entsprechen wird.

Und das finde ich, nebst nett und süss und gutgemeint von mir nicht nur blöd, sondern auch irgendwie erbärmlich...

Meine Nachbarin muss umziehen. Sie ist vor 3 Jahren hier eingezogen und jetzt will ihr Sohn, der Besitzer ihrer Haushälfte bzw. der mit mir Mitbesitzer des 2 Familienhauses, wieder selber einziehen.

Ich hatte Panik, als vor über 6 Jahren mein damaliger Partner mit mir Schluss gemacht hat. Und ich glaube ich hatte fast mehr Angst vor dem hier ausziehen als vor der Trennung. Obwohl diese auch Schrecklich war.

Mittlerweile konnte ich meine Haushälfte kaufen, und so kann mir das nicht mehr passieren. Ich kann wohl mein Leben lang hier bleiben wenn ich das will. Und das ist mir so unheimlich viel wert.

Meine arme Nachbarin. Ich mag sie und wir haben gut zusammen gelebt. Und sie ist völlig durch den Wind. Sowas kann einem echt den Boden unter den Füssen wegziehen.

Weihnachten vor einem Jahr bekam mein Schatz von seinem besten Freund ein Serviceportemonnaie (er hat eine Kneipe) geschenkt. Ein teures, schönes. Und zwar war es so, dass die zwei in einem Laden waren, und diese gesehen haben. Und er im Nachhinein das Geschenk besorgt hatte. Jetzt war es aber nicht das, welches meinem Schatz so gut gefiel. Also gingen wir hin um es umzutauschen. Da sah ich, dass es die gleichen auch in klein gab. Sehr schnuckelig. So hab ich mir das Gleiche gekauft, einfach in klein. Also hatten wir quasi Pärchen-Geldbörsen . Dem Geschenkgeber hab ich das nicht erzählt. Er hasst Pärchenromantik und hätte laut aufgeschrien. Das wollte ich mir und ihm, dem alten Brummbär, ersparen.

Ich hatte extrem Freude an dem Ding. Bis es mir, einige Wochen später geklaut wurde. Und zwar aus meiner Tasche im Büro in meiner Praxis. Während ich im Raum nebenan behandelte. Wie grauslig ist denn das? Und wie unglaublich dazu. Moral der Geschicht: Ich wollte schon lange von aussen einen Türknauf installieren, damit nur reinkommt, wem geöffnet wird bzw. einen Schlüssel hat. Das hab ich dann sofort in die Wege geleitet.

Ich ging zurück in den Laden, aber sie hatten nur welche übrig, die mir farblich nicht gefielen. Sie notierten meine Nummer und wollten mich anrufen, sobald die neue Kollektion eingetroffen ist.

Ich hab nie einen solchen Anruf erhalten und war heute per Zufall in dem Ort, wo sich der Laden befindet. Der ist nämlich eine halbe Stunde von uns entfernt. Ich dachte mir: Geh mal rein und schau nach, ob nicht doch eine neue Kollektion angekommen ist. Und siehe da: Mein Lieblingsportemonnaie ist wieder zu kaufen. Ein kleines bisschen war ich irritiert, denn eigentlich war ich mir sicher, dass sie mich anrufen würden. Ein bisschen auch enttäuscht. Man könnte sagen, sogar etwas beleidigt. Dennoch bändigte ich meinen Trotz und kaufte das Bijou. Da spricht mich die Verkäuferin an: Sind sie nicht die Person, welche ich anrufen wollte? Ich habs mehrmals probiert, aber ich hab mir eine falsche Nummer aufgeschrieben…

Und plötzlich sieht alles ganz anders aus.

Ist das nicht Irrsinn? Die Tatsache, dass ich die Geldbörse jetzt wieder kaufen konnte bleibt die Gleiche. Aber die Tatsache, dass sie anrufen wollte, hellt mich Stimmungstechnisch extrem auf. Wüsste ich das nicht, wäre wohl ein kleiner bitterer Nachgeschmack geblieben.

Hallo? Jagen wir eigentlich vom Morgen bis zum Abend nur Gespenster?

Tränen, weil mein Herzkind, die Tochter meiner Schwester, aus dem Welschlandjahr geflogen ist, wegen Lügen und Schuleschwänzen. Ich liebe diese 15 Jährige und es tut mir einfach nur leid ob der Probleme, die sie hat und ob der Unfähigkeit meiner Schwester, welche ich ja auch gerne habe, auf sie, meines Erachtens, konstruktiver einzugehen. Und unglaublicher Weise riet ich meiner Schwester, diesbezüglich doch mal unseren Vater zu fragen, was er jetzt tun würde. Dass ich auf diese Idee kommen, rührt mich auch zu Tränen. Denn jeder weiss, ich habe sehr viele Probleme mit meinem Vater. Aber die Disziplin und Selbstkompetenz und Durchhaltewille und das einfach Arbeiten können, das hat er mir gelernt, und das ist ein ganz grosser Teil meines heutigen Glücks und meiner riesigen Freiheit.

Tränen, weil ich gestern Abend das Gefühl hatte, mein Schatz und ich ziehen nicht mehr am gleichen Strick, sind weit voneinander entfernt. Ich hab mir dann gedacht, ich, mit meinem ewigen Anspruch, ein Herz und eine Seele zu sein, schiesse wohl mein Leben lang übers Ziel. Also dachte ich mir, ich müsse mal ein bisschen loslassen und mich abgrenzen. Freundin K. aber meinte heute zu mir: Nein, das stetige Bemühen um ein Herz und eine Seele zu bleiben ist das Geheimrezept einer guten Beziehung. Sie muss es wissen. Sie ist mit ihrem Herz schon seit. 20 Jahren zusammen und sie machen immer wieder einen sehr verliebten Eindruck.

Tränen, weil ich einfach nur müde und erschöpft bin von diesem wunderbaren und erfolgreichen Jahr und weil einfach die letzten Wochen viel Arbeiten und Baustelle haben und auch organisieren an den Nerven zerren.

Tränen, weil sich auch langsam die Erleichterung breit macht weil Ferien nahen und der Jahresumsatz stimmt. Da merk ich dass immer ein bisschen Druck haben als Selbständigerwerbende, wo doch das ganze Business von meiner körperlichen und geistigen Gesundheit abhängt, erst jetzt, im nachhinein. Wo mal wieder ein Jahr einfach glatt und glänzend gelaufen ist, Gott sei Dank.

Tränen, weil es manchmal einfach gut tut, einige davon zu vergiessen.

Bin ich doch gestern tatsächlich in einen Bach gefallen... Seit meiner Kindheit nie mehr dagewesen. Weil ich ja jetzt so fleissig auf den Vita-Parcour gehe, und dort am Schluss immer ein Schwebebalken ist, den ich locker schaffe, vorwärts und rückwärts und auch zum dehnen noch auf dem schwebe, dachte ich, so nen Baumstamm über einem Bach zu schaffen sei ein Kinderspiel.

Plumps. Nass bis auf die Unterhose bei null Grad und noch eine halbe Stunde bis nach Hause. Und das ohne Dusche oder Badewanne. Brrrrrhh. Gut habe ich ein Wärmekissen.

Irgendwie wars auf verschiedenen Ebenen recht erfrischend ;-).

Oder jedenfalls fast. Dieser Badezimmerumbau bewegt einiges. Wenn nämlich am eigenen gemütlichen Nest gewackelt wird, wackelt plötzlich auch die Seele. Mir war gar nicht bewusst, wie viel Stabilität mir mein Zuhause gibt. Schön dies zu wissen. Und wenn sie jetzt so Rohre herausreissen und Löcher (von 15 cm Durchmesser) durch Decken bohren vom Obergeschoss bis in die Garage runter. Wenn der Eingangsbereich belegt ist mit weisser Abdeckfolie, weil die Handwerker mit schweren Schuhen rein und raus gehen, ja das rüttelt. Und ich bin gefordert, umso mehr bei mir selber zu Hause zu sein. Was dann doch eine gute Übung ist. Und bis jetzt habe ich noch keinen Fliesenleger, aber ich muss einfach vertrauen. Kommt schon gut.

Wenn ich dann abends aus der Praxis nach Hause komme und ich nicht nur kein Bad und keine Dusche mehr habe, sondern überhaupt kein fliessend Wasser, dann könnte ich fast die Nerven verlieren. Und bin gefordert, die innere Ruhe wieder herzustellen. Klar zu denken, Lösungen zu finden. Tja, das ganze Leben ist einfach nur ein Kinderspielplatz zum üben und Abenteuer zu bestehen…

 

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