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letztens war mein Schatz an einem Klassentreffen. Und er erfuhr so den neuesten Tratsch. Und eins davon war, dass R. ein Alkoholproblem hat. Das hat mir sehr leid getan. Nicht dass ich davon nicht schon gewusst habe, ich habe ihn diesen Sommer mal gesehen, vormittags mit Fahne und deutlich bzw. eindeutig aufgeschwemmtem Gesicht und Bierbauch und so. Ja, wenn man gegen die 50 zu geht, zeichnet sich der Lebenswandel ab. Also war das nichts neues für mich, neu war nur, dass so offiziell darüber geredet wird. Nicht sehr schön. Denn R. hat ein eigenes Geschäft und so Gerede ist da wohl auch nicht gerade förderlich.

Meine Schwester, meine Mam und ich waren zusammen essen und im Theater diese Woche, da hab ich ihnen davon erzählt. Denn R. hat seine Lehre bei meinem Vater gemacht, wir kennen ihn daher gut.

Beide meinten einhellig: Ja was, das stimmt sicher nicht. Dummes Gerede. Der R. sei ja so was von okay. Sehr typisch für meine Familie, was uns nicht passt, stimmt einfach nicht. Ich musste sehr über diese Reaktion Lachen und meinte: Ja, ich weiss, wir haben den R. gerne. Und wollen sowas nicht hören. Aber Freunde, leider glaube ich, es ist trotzdem wahr, und es tut mir sehr leid.

Am gleichen Abend wurde klar, dass meine Mam ein Hörgerät braucht. Sie hat nur die Hälfte im Theater verstanden. Vielleicht hört man wirklich mit den Jahren nicht mehr gut, wenn man das Leben lang nur hört, was man hören will…
bonanzaMARGOT meinte am 12. Nov, 10:52:
...man kann sogar als alki ein netter mensch sein. 
gamine antwortete am 12. Nov, 19:03:
ja da bin ich voll und ganz deiner meinung.... 
Lo meinte am 12. Nov, 20:09:
Vielleicht...
hört man auch mit den Jahren weniger,
wenn man sein Leben lang vieles anhören musste,
was man gar nicht hören wollte... ;-)

Nein, ich denke, das ist ein ganz normaler Alterungsprozess, der sich sehr langsam anschleicht, und meist erst von Anderen bemerkt wird, weil der Betoffene immer wieder nachfragt oder sich zunehmend weniger an Gesprächen beteiligt. 
iGing antwortete am 13. Nov, 15:44:
... was auf beiden Seiten zu Ärgernis führt: Ich ärgere mich über die Kinder, weil sie so in sich reinmurmeln, die ärgern sich über mich, weil sie denken, ich will sie nur ärgern mit meiner Fragerei, und meinen, ich soll doch einfach besser zuhören. Dabei höre ich immer zu! Sie sind das von klein an so gewohnt. Aber ich versteh' halt nicht mehr immer alles, das kennen sie so nicht. Sie wollen einfach nicht verstehen, dass ich sie einfach nur nicht verstanden habe. 
Lo antwortete am 13. Nov, 19:25:
@iGing:
Nanu?
Ich fühle mich da beobachtet
;-) 
bonanzaMARGOT meinte am 15. Nov, 06:49:
ich denke, man muss nicht schwerhörig sein, um die welt nicht zu verstehen. die entwicklung (kultur-sprache) ist derart rasant, dass viele begriffe der jüngeren generationen sowie ihr redestil mir beim zuhören einige anstrengung abfordert. auch inhaltlich kann ich oft nicht mithalten. "worüber reden die?" frage ich mich dann und fühle mich dumm, irgendwie aus der zeit gefallen.
umgekehrt mag es den jungen mit uns alten gehen... echte schwerhörigkeit ist heutezutage schon ein problem der jungen generation aufgrund des ganzen lärm-mülls, den sie sich z.b. per kopfhörer reinziehen. 
seenia antwortete am 16. Nov, 12:42:
genau aus diesem Grund ist es mir so wichtig, mit meinen Eltern so zu kommunizieren, dass wir uns gegenseitig verstehen.
Mir ist dabei wichtig, dass ich meine Eltern «verstehe», sie aber auch mich versuchen zu verstehen. Und auch sehr wichtig hierbei: zuhören. Beidseitig. Ich habe meinen Eltern auch schon gesagt: ihr müsst mir sagen was euch stört oder freut. Ich lese es nicht aus euren zweideutigen Sätzen (oftmals unterschwellige Vorwürfe) raus. Sagt es mir direkt. Dann haben wir eine Grundlage und können es besprechen. Was natürlich nicht der Fall ist, dass wir dann auch immer einen gemeinsamen Nenner finden. (und das ist auch nicht nötig.) Aber so verstehen wir uns wenigstens.
Meine Eltern (60 und 65 Jahre) machen da zum Glück mehrheitlich mit. Aber auch, weil ich ihnen klar mitgeteilt habe, dass ich unausgesprochenes nicht mehr versuche zu verstehen oder zu sehen. Sie müssen es mir sagen. Klappt sehr gut :) 
bonanzaMARGOT antwortete am 17. Nov, 05:40:
als alt-68er sollten deine eltern halbwegs aufgeschlossen sein. 
gamine meinte am 17. Nov, 13:17:
zum thema ohren und hören find ich auch erwähnenswert, dass wir unsere ohren nicht schliessen können. wie augen und mund und nase. die ohren sind dauernd den geräuschen ausgeliefert. da ist gelegentliches weghören wohl auch eine überlebensstrategie...ganz wie lo oben erwähnt.

und komisch das hellhörig im herkömmlichen sinne so was anderes bedeutet wie hellsichtig... 
 

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