ja, ich gebs zu. was mich einnehmen kann ist freiheit und unabhängigkeit. und das schon immer. so hab ich die jungs und mädels, welche ungeachtet der sozialen integration in der stadt, mehrheitlich am bahnhof, rumhingen. sommer und winter, tag und nacht, immer auch mit einem hauch an bewunderung beobachtet. einer besonders. gott war der cool. ja, ich gebs zu. damals hab ich mir manchmal sogar ausgemalt wie es wäre mit ihm zusammen zu sein. ich wär auch so eine heldin der freiheit. ja, ich war halt noch ganz jung und gefangen in lehre und elternhaus und in mir selber.
jetz bin ich kürzlich nach dem einkaufen am bahnhof auf mein velo gestiegen und hab links und rechts meine salat-tüten an den lenker gehängt. und auf der treppe vor der kirche hängen da einige typen rum, und auch der obenerwähnte, welcher mich anquatscht, ob ich wisse das sogar dies verboten sei, tüten an den lenker zu hängen. wir redeten und lachten ein bisschen hin und her bis ich heimwärts radelte.
also 1. rumhängen ist nur sexy wenn man ganz jung ist. magerheit und ungepflegtheit und schwarze zähne sind eklig und mitleiderregend.
2. mal wieder wahnsinn zu sehen, dass man sich doch verändert. irgendwie bleibt der kern schon gleich. dennoch. ich bin wirklich älter geworden. und auch glücklicher.
3. ob ich ihm auch schon früher aufgefallen bin (ist mir zwar jetzt total egal. und wenn ja, zum glück hat er mich damals nie angesprochen, sonst wär ich bestimmt um eine scheiss erfahrung älter) oder ob er mich nur angesprochen hat, dass ich einsicht nummer 2 haben konnte und dieses wohlige gefühl, das wohlfühlen in meiner haut, bewusst wahrnemen kann.
und dann kunos stimme im ohr: mängisch bruchts weni, das öpis ä so chunnt oder so... nume chli früecher, oder speter u aues wär hüt geng no so wi denn i däm summer... (edit: manchmal braucht es wenig das etwas so herauskommt oder so. nur ein bisschen früher oder später und alles wäre heut immer noch so wie damals in dem sommer)
jetz bin ich kürzlich nach dem einkaufen am bahnhof auf mein velo gestiegen und hab links und rechts meine salat-tüten an den lenker gehängt. und auf der treppe vor der kirche hängen da einige typen rum, und auch der obenerwähnte, welcher mich anquatscht, ob ich wisse das sogar dies verboten sei, tüten an den lenker zu hängen. wir redeten und lachten ein bisschen hin und her bis ich heimwärts radelte.
also 1. rumhängen ist nur sexy wenn man ganz jung ist. magerheit und ungepflegtheit und schwarze zähne sind eklig und mitleiderregend.
2. mal wieder wahnsinn zu sehen, dass man sich doch verändert. irgendwie bleibt der kern schon gleich. dennoch. ich bin wirklich älter geworden. und auch glücklicher.
3. ob ich ihm auch schon früher aufgefallen bin (ist mir zwar jetzt total egal. und wenn ja, zum glück hat er mich damals nie angesprochen, sonst wär ich bestimmt um eine scheiss erfahrung älter) oder ob er mich nur angesprochen hat, dass ich einsicht nummer 2 haben konnte und dieses wohlige gefühl, das wohlfühlen in meiner haut, bewusst wahrnemen kann.
und dann kunos stimme im ohr: mängisch bruchts weni, das öpis ä so chunnt oder so... nume chli früecher, oder speter u aues wär hüt geng no so wi denn i däm summer... (edit: manchmal braucht es wenig das etwas so herauskommt oder so. nur ein bisschen früher oder später und alles wäre heut immer noch so wie damals in dem sommer)
gamine - am Dienstag, 14. September 2004, 11:19 - Rubrik: la vie et moi
Niela meinte am 14. Sep, 11:42:
schön
schön beschrieben, mit einem treffenden zitat zum abschluss...erinnert mich an meine immer wiederkehrenden philosophischen phasen, in denen ich mich frage, wie es (meine leben) wohl gekommen wäre, wenn...
gamine antwortete am 14. Sep, 13:30:
merci. das was wäre wenn spiel kenn ich eben auch. und ich kann aber bemerken, dass früher eher in der art: alles wäre ein bisschen besser gekommen als es jetzt ist. heute endet das was wäre wenn spiel in: das wäre aber scheisse geworden. und das find ich jetzt nochmals ganz wunderbar!
ricore meinte am 14. Sep, 12:04:
Älterwerden
hat auch sein Gutes. Das schreibst Du hier sehr schön. Die Vorteile erkennen, warhrzunehmen, die eigenen Fähigkeiten, etwa die, zu geniessen oder einfach besser zu spüren, was man wie will und was nicht, was man braucht und was man "sich nicht mehr antun muss", das ist sicher etwas wichtiges.
Besonders wenn man "alt und weise" werden will! *g*
Gleichzeitig nicht vergessen, wie man sich früher fühlte oder was man anders bewertet hat, das braucht man, um den Unterschied feststellen zu können.
Verbitterte (alte) Leute, können genau das nicht, denke ich.
Wenn man es so sieht, wird es immer besser, wirst' sehen:)
Das Zitat kann ich leider nicht übersetzen, da sich meine Dialektkünste auf mittel- bis ostösterreichische Dialekte beschränken;)
gamine antwortete am 14. Sep, 13:32:
habs "übersetzt"
ricore antwortete am 14. Sep, 19:15:
dank Dir recht schön:)
für die Übersetzung. Ja, ist sehr sinnig.
brigitte meinte am 14. Sep, 13:26:
ich glaube
ich war eher die sorte 'wenn ich gross bin werde ich spiesser'-kind aus der werbung :-)
gamine antwortete am 14. Sep, 13:28:
*lach* der ist auch nicht schlecht