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Also so ein smart*phone ist einfach etwas geniales. Mit Google-Map kann einem wirklich nichts mehr passieren. Gestern konnte ich endlich ein bisschen die Umgebung auskundschaften. Und so fand ich immer ganz leicht wieder zurück. Auch zurück in mein Zimmer. Abends hatte ich dann mit Leuten zum Essen abgemacht. Sie schlugen als Treffpunkt eine Hotellobby vor. Google*Map meinte: 20 Minuten zu laufen. Und so war es. Ansonsten hätte ich ein Taxi nehmen müssen :-)

komm ich mir so ein bisschen vor wie in einer Serie. Die, die den ganzen Tag arbeitet, zu nichts kommt daneben, am Feierabend noch einkaufen geht, was kocht und sich dann hinter dem Laptop verbarikadiert. Immerhin hab ich heute Abend gekocht, und nicht so, wie gestern nur ein paar Crackers gegessen…

Tja, einmal wieder weiss ich, dass ich nichts weiss. Der Chinesische Arzt hat mir gesagt, dass ich komplett falsch nadle. Ich muss jetzt, wie ganz am Anfang, Orangen und Kissen und so Akupunktieren. Zum üben. Ja, das war eine bittere Pille, und mein Ego freute sich überhaupt nicht. Aber nun weiss ich, was mein Fokus ist für diesen Monat hier. Eine Nateltechnik vom Seidenfeinen entwickeln. Und eigentlich, wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich schon mal gesagt, dass ich mir da unsicher bin, und denke, ich könnte noch vieles verbessern. Von daher. Okay okay.

noch was schockierendes für mich: jetzt wollte ich über Internet eine Serie angucken, die mit den Knochen. kann man ja bei uns, gratis wenns die letzte Folge war und noch keine Woche her. Aber da kommt die Meldung: Sorry, in dem Land in dem sie sind ist diese Option nicht freigeschaltet. Einige Sendungen kann man aber anschauen, einige nicht. Zensur also... Irgendwie kann ich mir das gar nicht vorstellen...

Tja, jetzt sitz ich hier, es ist erst sieben und ich bin zu müde um noch rauszugehen. Zu gefüllt bereits von Eindrücken des Tages, als dass ich noch mehr entdecken möchte. Ausserdem habe ich schlecht geschlafen. Das Bett müffelt, dabei liebe ich wohlriechende Düfte. Den ganzen Tag über habe ich gelüftet, und als ich heimkam, roch mein Zimmer bereits recht gut. Aber das Fenster geht in einen Lichtschacht, wo wohl auch die Dampfabzüge hingehen und jetzt riecht es nach Zwiebeln. Aber man hört auch allerlei Stimmen. Gerade eben eine Frauenstimme, die sich lautstark beklagte, jedenfalls dem klang nach. Verstehen kann ich es ja nicht. Jetzt ändert es in jammern. Vorhin war Musik zu hören, und eine jugendliche Stimme, die dazu sang… Wie lebendig.
Die Küche hier ist auch siffig, also hatte ich noch keinen Bock zum Kochen, erst recht nicht, da ich auf die Schnelle kein frisches Gemüse auftreiben konnte. So begnüge ich mich mit Crackers und einem Glas Wein. Gott komm ich aus einer perfekten Welt. Dabei sind wir hier noch in Europa. Es tut doch immer auch gut, sich das wieder vor Augen zu führen.
Warten musste ich oft heute. Und es hat mich überhaupt nicht gestresst. Zum Glück. Warten, auf den Vermittler, der mich in die Klinik bringen sollte diesen Morgen, und dann haben wir eine Fähre verpasst, abends bei der Rückkehr. Es war mir egal. Ich habe nichts Besseres vor. Keine Verpflichtungen. In mir drin fühlt es sich ruhig an. Ich bin im Moment. Ich bin hier. Und erst in knapp 4 Wochen werde ich wieder nach Hause fliegen. Und ich bin so froh, dass es sich so ruhig anfühlt in mir. Es könnte schwieriger sein. Und dieses die Tage vorzu nehmen wird mir guttun.
In der Klinik waren die Eindrücke sehr stark. Die Art wie man hier behandelt. Meine Patienten zuhause haben Luxus pur im Vergleich. Heute, auf der Nachbarsinsel warteten die Leute bereits mit hochgekrempelten Hosenbeinen und freien Schultern, zu sechst in einem Zimmer, schwatzen und freuten sich, als der Chinese Doctor endlich eintraf. Dieser nadelte im Akkord, die Menschen so vertrauensvoll und dankbar. Es war alles so unkompliziert. Gegen Ende liess der Doctor den anderen Praktikanten die Nadeln rausnehmen und zeigte mir den wunderschönen Orangenhain im Innenhof des Spitals, wo wir ein paar Orangen pflückten…

Ein bisschen denke ich: oh mein Gott, was tu ich bloss hier. Aber grundsätzlich fühl ich mich wohl. Eine rührende Szene am Flughafen, die Tochter von meinem Schatz fängt zu weinen an und sagt: Ich lasse dich nicht gehen, warum nur musst du einen Monat weg. Mein Freund hat auch feuchte Augen und als ich durch den Zoll ging und nun alleine unterwegs war, fragte ich mich schon, warum ich mein leben lang immer wieder alleine unterwegs bin.

Keine Ahnung. Aber ich bin ja mal gespannt, wie es mir so gehen wird, diesen Monat. Und auch glücklich, dass ich so ein schönes Leben habe, wo ich mich frage: warum nur gehe ich einen Monat weg aus meinem leben.

Tja, weil das wohl zu mir gehört und ich ein bisschen rastlos bin, manchmal. Mein Freund sagt: Du musst immer wieder Pläne schmieden, sonst ist dir nicht wohl. Vielleicht hat er recht...

Jetzt, wo ich in einer Woche für den ganzen November auf eine Insel fliege, gewinnt alles hier an Intensität und Wert.


Der Entscheid, dies zu tun fällte ich in dem Moment, als ich realisierte, dass mein Schatz halt nie ganz zu mir gehören wird, weil er halt eine Exfrau und zwei Töchter hat, die ihn finanziell aussaugen. Daher können wir keine Ferien zusammen planen, oder allenfalls ein paar Tage in die Berge oder so. Die ersten zwei Jahre habe ich versucht zu kämpfen, dass er da aus dieser Nummer ein bisschen raus käme, denn es ist sehr unfair was da abgeht. Obwohl er die Kinder viel mehr bei sich bzw. uns hat, bezahlt er der Ex Alimente. Aber, es gab nur Krach. Er kann oder will nicht da raus. Warum auch immer. Weil er eben ein netter Mensch ist und schlecht für sich einstehen kann. Tja.

Also habe ich mich entscheiden, mich mit der Situation abzufinden. Was mir auf der anderen Seite die Freiheit gab, mich wieder mehr um mein Leben zu kümmern, also um das ich und nicht so sehr das wir. So plante ich nun diesen Monat. Ich gehe beruflich dort hin. Werde in einer Klinik ein Praktikum machen. Und abends das Inselfeeling geniessen. Es wird 4 Wochen lang mal nur um mich gehen. Ohne Kompromisse oder Verpflichtungen. Ich freue mich darauf und bin sehr gespannt, wie es mir gehen wird.

Aber eine Seite in mir nimmt ganz stark wahr, wie gut es mir geht, hier in meinem Leben. Wie gut die Beziehung läuft, seit ich aufgegeben habe zu kämpfen. Wie schön wirs im Traumhaus doch haben. Wie gerne ich in der Praxis arbeite. Wie stimmig mein Leben doch ist. Und wie mich ein warmes Gefühl durchströmt, wenn die 13 Jährige Tochter von meinem Freund mir mit sorgenvoller Miene sagt: musst du wirklich ein Monat weg? (Okay, sie hat auch schon gesagt: Papa, super, wenn Gamine dann weg ist können wir wieder vor dem TV essen ;-).

Soden verbringe ich meine letzte Herbstwoche hier, im Bewusstsein wie schön ich es habe. Wenn ich zurückkomme ist es Winter...

 

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